Medizinversagen

Medizinversagen

  • 1/10/2014 9:31:35 AM   Joachim Müller-Jung
    Guten Morgen allerseits zu unserer Leserkonferenz mit dem Schwerpunkt Medizinversagen, und zwar sowohl in der Schulmedizin wie in der Homöopathie. Die Reaktion auf die in unserer "Natur und Wissenschaft"-Beilage erschienen Artikel war gewaltig - und wazz sowohl was Leserbriefe angeht wie hier online. Wir erwarten also auch diesmal wieder eine lebendige Diskussion, und wenn ich es richtig einschätze, wird die Frage der Wissenschaftlichkeit von Homöopathie im Vordergrund stehen.
  • 1/10/2014 9:32:30 AM   Joachim Müller-Jung
    Begrüßen möchte ich aber zuerst unsere Mitarbeiterin. Martina Lenzen-Schulte, eine ausgebildete Ärztin und ausgewiesene Kennerin nicht nur der Homöopathie.
  • 1/10/2014 9:38:16 AM   FAZ Admin
    Ein herzliches Hallo, ich freue mich auf eine interessante Debatte!
  • 1/10/2014 9:38:24 AM   Joachim Müller-Jung
    Offenbar gibt es noch eine technische Hürde zu überwinden
  • 1/10/2014 9:39:05 AM   Joachim Müller-Jung
    wunderbar, dann gehen wir also gleich in medias res, denn es sind auch schon Beiträge von Lesern eingegangen.
  • 1/10/2014 9:39:34 AM   Joachim Müller-Jung
    Herr Feurle aus Neuwied hat sich mit einem Beitrag eingeschaltet..
  • 1/10/2014 9:39:45 AM   Feurle
    Ich teile nicht Ihre Auffassung, dass die Homöopathie und andere unbewiesene Methoden dabei seien, die Schulmedizin mit Ihren eigenen Waffen zu schlagen.
    Das scheint so zu sein, weil in den Medien (auch in der FAZ) bevorzugt über solche scheinbar „revolutionären“ Studien berichtet wird und dabei die methodischen Schwächen dieser Veröffentlichungen unbemerkt bleiben oder angesichts der erzielbaren Leser- oder Zuschauerquoten nicht angesprochen werden.
    Bei der Studie zur Akupunktur, die sogar zur teilweisen Zulassung in der gesetzlichen Krankenversicherung geführt hat, wurde ignoriert, dass bei der Vielzahl der getesteten Organe eine Korrektur z. B. nach Bonferroni-Holm der Wahrscheinlichkeitsgrenzen durchgeführt werden müssen. Dann wäre nämlich kein signifikantes Ergebnis herausgekommen.
  • 1/10/2014 9:41:34 AM   FAZ Admin
    Herr Feurle, ich stimme Ihnen zu, bei exakter Betrachtung z.B. gerade der ADHS Studie wird man viele Fehler im Design finden. Aber: Dennoch ist die Studie in der Welt, eine Pressemitteilung einer renommierten Klinik bezieht sich positiv darauf - welcher Laie durchblickt, dass hier nicht alles wissenschaftlich korrekt ist. Und die Homöopathie wirbt damit.
  • 1/10/2014 9:42:31 AM   Joachim Müller-Jung
    Bei der breiten Anwendung der Homöopathie können auch wir als F.A.Z. das Thema nicht ignorieren - nur soviel zur Haltung der Redaktion. Über die Ergebnisse von Studien berichten hier wie dort (also auch ind er Schulmedizin) grundsätzlich mit einem kritischen Ansatz - zu Recht, wie sich gezeigt hat.
  • 1/10/2014 9:42:40 AM   DocHoliday
    Was mich einmal interessieren würde, ist, ob sich das Phänomen Homöopathie auch im Ausland solch großer Beliebtheit erfreut, oder ob es sich eher um ein deutsches Phänomen handelt. Dies ist nämlich mein Eindruck. Zumindest amerikanische Freunde verdrehen schwer irritiert die Augen, wenn ich ihnen von Homöopathie erzähle...
  • 1/10/2014 9:44:06 AM   FAZ Admin
    Vielen Dank für diese Frage lieber Doc Holiday, die Briten sehen das doch sehr viel kritischer (aber auch deutlich entspannter). Ich erlaube mir auf zwei Beiträge zu verlinken, die ich denen, die die Sache mit Humor nehmen, nicht vorenthalten will.
  • 1/10/2014 9:44:31 AM   FAZ Admin
    Und hier die Links:Comedy sketches 1 - homeopathic A&E (notice the sign right at the start): www.youtube.com / "Storm" - short film (medical bit starts at 2.10): www.youtube.com
  • 1/10/2014 9:45:10 AM   Joachim Müller-Jung
    Zwischenruf: ...jedenfalls hat die Popularität der Homöopathie zum Beispiel dazu geführt, dass sich deutsche Krankenkassen mit ihrem Bekenntnis zu Homöopathie und Naturheilverfahren generell (ohne zwingenden Wissenschaftlichkeitsnachweis) den Titel "beste Krankenkasse" verdienen können.
  • 1/10/2014 9:46:23 AM   Prof. Dr. Martin Lambeck
    Laut Europäischem Arzneibuch ist der Alkohol auf dem Niveau von D4 verunreinigt. Laut Hahnemann §128 Organon sind Arzneimittelprüfungen mit C30 durchzuführen. Das entspricht D60. Mit einem auf D4 verunreinigten Alkohol kann man kein D60 Präparat herstellen. Also sind alle Arzneimittelbilder, daher auch die materia medica und Repertorienbücher falsch. Dieses Argument ist unabhängig vom Placeboeffekt. Eine Flasche belladonna D30 enthält kein belladonna, sondern lediglich die potenzierten Rückstände der Alkopholproduktion, die davon abhängen, ob der Alkohol aus Weintrauben, Roggen, Kartoffeln, Reis, Mais, Zuckerrohr usw. hergestellt wurde.
  • 1/10/2014 9:46:25 AM   FAZ Admin
    Und auch hier geht man auf der Insel andere Wege. Dort muss die Homöopathie zusehends um Erstattung kämpfen.
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