Ecclestone Prozess

Ecclestone Prozess


Wieder vor Gericht: Bernie Ecclestone

  • Im Mittelpunkt des heutigen dritten Verhandlungstages steht die Aussage des früheren Bayern-LB-Mangers Gerhard Gribkowsky. Er belastet Ecclestone schwer:  Der Formel-1-Chef habe ihm beim Verkauf der von der BayernLB gehaltenen Formel-1-Mehrheit vor acht Jahren 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld gezahlt.

  • Der Zeuge Gerhard Gribkowsky ist bereits im Jahr 2012 wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Und zwar vom selben Richter, der jetzt auch dem Verfahren gegen Ecclestone vorsitzt.

  • Der Prozess dauert lange - viel länger auf jeden Fall als die Verhandlung gegen den früheren FC Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß: An 26 Verhandlungstagen sollen insgesamt 39 Zeugen vernommen werden. Darunter sind bayerische Politiker, Automobil-Manager und Banker.

  • Wird Ecclestone verurteilt, drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.


  • 4/24/2014 7:55:24 AM   Alexander Armbruster
    Der Prozess beginnt. Der 83 Jahre alte Formel-1-Boss ist im Gericht, viele Medien sind da.
  • 4/24/2014 7:55:52 AM   Alexander Armbruster
    Ecclestone sagt: "Ich bin zuversichtlich, die Sonne scheint."
  • 4/24/2014 7:58:47 AM   Alexander Armbruster
    Das Gericht schließt einen Deal über das Strafmaß offenbar nicht aus. Derzeit gebe es zwar keine Hinweise auf Absprachen zwischen den Beteiligten, sagt Gerichtssprecherin Andrea Titz: "Ausgeschlossen ist das aber nicht."
  • 4/24/2014 8:09:52 AM   Alexander Armbruster
    Staatsanwalt Christian Weiß: "Dr. Gribkowsky erhielt durch und auf Veranlassung des Angeklagten zwischen Juni 2006 und Dezember 2007 (...) Zahlungen in Höhe von insgesamt knapp 44 Millionen US-Dollar, die als Entgelt für Beratungsleistungen getarnt waren."
  • 4/24/2014 8:11:25 AM   Tobias Rabe
    Für den Prozess sind übrigens 26 Verhandlungstage angesetzt. Nach dem Start heute geht es am 2. Mai erst weiter. Damit Ecclestone als Geschäftsführer der Formel 1 auch zu den Rennen reisen kann, wurden die Verhandlungstage jeweils für Dienstag und Mittwoch terminiert.

    Die geplanten Termine zum Notieren: 24.
    April, 2. Mai, 9. Mai, 13. Mai, 14. Mai, 20 Mai, 21. Mai, 27. Mai, 28. Mai, 3. Juni, 4. Juni, 24. Juni, 25. Juni, 1. Juli, 2. Juli, 8. Juli, 9. Juli, 15. Juli, 16. Juli, 29. Juli, 30. Juli, 5. August, 6. August, 14. August, 15. September, 16. September.
  • 4/24/2014 9:57:03 AM   Tillmann Neuscheler
    Die Staatsanwaltschaft München dämpft Hoffnungen der BayernLB auf hohen Schadenersatz von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Die BayernLB fordert von Ecclestone unter anderem deswegen Schadenersatz, weil er durch Mauscheleien mit Gribkowsky dafür gesorgt haben soll, dass das Institut seinen Formel-1-Anteil unter Wert verkaufte. Nach Informationen aus Finanzkreisen will das Geldhaus bis zu 400 Millionen Dollar von Ecclestone eintreiben. Doch die Staatsanwaltschaft stellt für die BayernLB lediglich einen Schaden von 66 Millionen Euro fest. Staatsanwalt Maximilian Engelbrecht sagt, der von Ecclestone 2005 eingefädelte Verkauf der BayernLB-Anteile an der Formel 1 beruhe auf einem vergleichsweise hohen Preis. Die Offerte habe damals "über den bisherigen Angeboten Dritter" gelegen. Deshalb habe der von Ecclestone bestochene BayernLB-Manager Gribkowsky seinen Vorstandskollegen den Finanzinvestor CVC auch ohne weiteres als Käufer vermitteln können. Allerdings habe Gribkowsky ein ernsthaftes Interesse des konkurrierenden Investors Bluewaters und die Machtposition der Bank als Haupteigner nicht dazu ausgenutzt, "einen bestmöglichen Preis" auszuhandeln.
  • 4/24/2014 10:05:21 AM   Tillmann Neuscheler
    In seiner ausführlichen Erklärung wirft Ecclestone dem bayerischen Banker Gerhard Gribkowsky Lügen vor. „Herr Dr. Gribkowsky hat in den entscheidenden Punkten die Unwahrheit gesagt.“ Es habe keine Bestechung gegeben.
  • 4/24/2014 10:42:11 AM   Tobias Rabe
    Aussage gegen Aussage: Die Deutsche Presse-Agentur hat den Fall grafisch zusammengefasst:


  • 4/24/2014 11:05:00 AM   Tillmann Neuscheler
    Ecclestone hat Darstellungen widersprochen, dass ihm vor dem Verkauf der Formel 1 Anteile an der Rennserie gehört hätten. Diese Annahme sei ein „allgemeines Fehlverständnis“. Er sagte, er habe seine sämtlichen Vermögenswerte 1997 als Schenkung an eine Gesellschaft seiner damaligen Ehefrau und zum Wohl seiner beiden Töchter übertragen. Etwa um 1996 habe er gesundheitliche Sorgen gehabt, führte Ecclestone in der schriftlichen Stellungnahme aus. Er habe sich einer Reihe Operationen unterziehen müssen, bis er 1998 einen dreifachen Bypass bekommen habe. Wäre er gestorben, hätte seine damalige Gattin 40 Prozent Erbschaftssteuer auf sein Vermögen zahlen müssen. Slavica Ecclestone hatte als gebürtige Kroatin noch nicht lange genug ihren Wohnsitz in England gehabt, um dies zum umgehen. Durch die Schenkung besaß er nach eigener Darstellung keinerlei Anteile mehr an der Formel 1. Er habe lediglich in der Formel 1 das operative Geschäft geführt.
  • 5/2/2014 6:45:00 AM   Tobias Rabe

    Tag zwei in München: Im Bestechungsprozess gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone vor dem Landgericht sollen von 9.30 Uhr an die ersten Zeugen vernommen werden. Geladen sind eine Staatsanwältin und ein Staatsanwalt, die sich zu den früheren Aussagen von Ecclestone über die Gründe für seine Millionenzahlung an den bayerischen Banker Gerhard Gribkowsky äußern sollen. Zum Auftakt des Prozesses in der vergangenen Woche hatte der 83-jährige Ecclestone den Vorwurf der Bestechung bestritten und sich als Opfer einer Erpressung dargestellt.

    Ecclestone beim Prozessauftakt vergangene Woche in München (Foto dpa)

  • 5/2/2014 7:20:49 AM   Christoph Becker

    Für Architekturinteressierte: Das Münchner Strafjustizzentrum ist eine Perle der westdeutschen Betonbaukultur der Siebziger Jahre. . .

  • 5/2/2014 7:22:13 AM   Christoph Becker

    Auf dem Gang

  • 5/2/2014 7:24:35 AM   Christoph Becker

    Und im Saal A101, wo die Fotografen inzwischen auf Ecclestone warten.

  • 5/2/2014 10:24:34 AM   Christoph Becker
    Ende der Vernehmung des Zeugen Bauer - auch hier keine großen Überraschungen. In der Verhandlung gegen Gribkowsky hatte Ecclestone gesagt, dieser habe ihn "subtil" bedroht. Anders als in der Beschuldigtenvernehmung im April 2011 hatte Ecclestone am 9. und 10. November 2011 Bauer gemäß aber nicht wörtlich von Erpressung ("blackmail") gesprochen, sondern von "shake-down", also so etwas wie "mürbe machen".
  • 5/2/2014 10:26:55 AM   Britta Beeger
    Der spannendste Zeuge wird übrigens für den dritten Verhandlungstag am 9. Mai erwartet. Dann soll es zur Vernehmung von Gribkowsky kommen - jenen ehemaligen Spitzenbanker, von dem sich Ecclestone nach seinen Angaben erpresst fühlte.
  • 5/2/2014 10:47:27 AM   Britta Beeger

  • 5/2/2014 12:18:25 PM   Tobias Rabe

    An Beistand mangelt es Bernie Ecclestone auch in der Mittagspause nicht (Foto dpa)
  • 5/2/2014 12:39:24 PM   Britta Beeger
    A propos Essen: Staatsanwalt Bauer hat ein ganz eigenes Bild zu Ecclestones angeblicher Angst vor einer Erpressung durch den Banker Gribkowsky entworfen: "Das ist alles sehr vage - wie ein Vanillepudding, den Sie nicht an die Wand nageln können."
  • 5/2/2014 12:51:33 PM   Christoph Becker
    So, Schluss für heute in A 101 - zum Ende des zweiten Prozesstages beantragte die Verteidigung, Akten aus der Prüfung der Kreditvergabe der Bayerischen Landesbank an die später insolvente Kirch-Gruppe in den Prozess einzuführen. Klingt kompliziert, aber das Ziel ist recht klar: Ecclestones Anwälte wollen versuchen, das Gericht davon zu überzeugen, dass Gribkowsky als Landesbanker nicht im öffentlich-rechtlichen Auftrag, also zum Nutzen des Gemeinwohls Bayerns handelte, als er die im Zuge der Insolvenz von Kirch an die Bayern-LB gefallenen Anteile gemeinsam mit Ecclestone an den Finanzinvestor CVC verkaufte. Gribkowskys Auftreten in der Vollgasbranche habe keinen Bezug zur Daseinsvorsorge im Sinne der bayerischen Bürger gehabt, argumentierte Ecclestone-Anwalt Thomas. Zur Erinnerung: Gribkowsky war als Amtsträger wegen Vorteilsnahme verurteilt worden, laut Anwalt Thomas haben dessen Anwälte diese Eigenschaft auch nie bestritten. Sollte das Gericht zur dieser Auffassung gelangen, ginge es für Ecclestone "nur" um Bestechung im geschäftlichen Verkehr, zu deren Erfüllung das Strafgesetzbuch deutlich engere Grenzen setzt. Fortsetzung folgt - kommenden Freitag mit der Vernehmung von Gerhard Gribkowsky.
  • 5/9/2014 9:02:30 AM   Tillmann Neuscheler
    Die Verteidigung zieht die Glaubwürdigkeit von Gribkowsky in Zweifel. Sie fordert das Gericht in einem Antrag auf, zu prüfen, ob er in einer anderen Sache die Staatsanwaltschaft mit falschen Angaben zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens geführt hat. Sollte dies so gewesen sein, dürfe dies wegen der Frage der Glaubwürdigkeit des Belastungszeugen nicht unberücksichtigt bleiben, argumentierten die Ecclestone-Verteidiger. Der Vorsitzende Richter Peter Noll sagte, dem Antrag werde „selbstverständlich nachgekommen.“
  • 5/9/2014 9:37:37 AM   Tillmann Neuscheler
    Der Hauptzeuge Gribkowsky am Morgen auf dem Weg in den Zeugenwarteraum


  • 5/9/2014 9:38:20 AM   Christoph Becker
    Seit einer guten Stunde sagt Gerhard Gribkowsky nun aus. Richter Peter Noll fragt detailliert nach, vor allem hinsichtlich eines Schreibens, das Gribkowsky auf Ecclestones Schreibtisch hinterlassen haben will. Ecclestone behauptet, mit dem Schreiben sei deutlich geworden, dass und wie ihn Gribkowsky erpressen wollte. Gribkowsky behauptet, er könne sich nicht einmal erinnern, was Inhalt des Schreibens war. Die steuerliche Lage Ecclestones habe ihn nicht interessiert. An Nolls Nachfragen wird deutlich: So ganz leicht ist nicht zu verstehen, warum Gribkowsky das Schreiben überhaupt bei Ecclestone ließ. Nun gibt es zehn Minuten Pause.
  • 5/9/2014 12:23:56 PM   Tillmann Neuscheler
    Nach der Mittagspause kehrt auch Gerhard Gribkowsky zurück zum Prozess


  • 5/9/2014 12:30:09 PM   Daniel Meuren

    Ähnlich betrübt wie Gribkowsky in München schaut auch Sebastian Vettel in Barcelona drein - indes aus rein sportlichen Gründen: Sebastian Vettel wird beim zweiten Freien Training zum Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona nicht antreten. Das teilte der Red-Bull-Rennstall am Freitag rund eine Stunde vor Beginn der Session mit. „Durch ein elektronisches Problem wurde der Kabelbaum von Auto Nummer 1 beschädigt, Sebastian wird nicht in der Lage sein, beim FP2 mitzumachen“, twitterte Red Bull. Das Team werde die Zeit nutzen, um den Wagen für das Training am Samstag fertigzumachen. (Foto: AFP)

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